Sprachförderung in Kindertagesstätten

Landespolitik

Für die Sprachförderung und Integration von Kindern mit Migrationshintergrund gibt es in Rheinland-Pfalz so gute Voraussetzungen wie in kaum einem anderen Bundesland. Auch die PISA-Nachfolgestudien und der erste bundesweite Vergleich der Bildungsstandards haben ergeben, dass Rheinland-Pfalz bei einer der zentralen Fragen für die Bildungspolitik – bei der Förderung von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund – deutlich bessere Ergebnisse erzielt als fast alle anderen Bundesländer.

Das Konzept des Landes besteht aus einer Reihe von Bausteinen:
  • Die beste Sprachförderung erfolgt durch einen möglichst langen Besuch des Kindergartens. Rheinland-Pfalz liegt bei den Besuchsquoten der Kindertagesstätten - auch dank der Beitragsfreiheit - in der absoluten Spitzengruppe aller Bundesländer. Nach einer entsprechenden Bertelsmann-Studie in 2010 besuchen fast 97 Prozent aller Drei- bis Sechsjährigen in Rheinland-Pfalz den Kindergarten (bei einem Bundesdurchschnittswert von 92,5 Prozent). Diese Spitzenstellung spiegelt sich in allen Jahrgangsstufen des Kindergartens wieder. Vor allem aber ist von Bedeutung, dass der Anteil der Drei- bis Sechsjährigen mit Migrationshintergrund, die eine Kindertagesstätte besuchen, in Rheinland-Pfalz mit knapp 92 Prozent so hoch ist wie in kaum einem anderen Bundesland und deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 83,6 Prozent liegt.
  • Bei Kindern, die Kindertagesstätten besuchen, wird die sprachliche Entwicklung kontinuierlich erfasst. Dies geschieht auch mit Hilfe von standardisierten Beobachtungs- und Dokumentationsverfahren. Die sprachliche Förderung wird kontinuierlich über die ganze Kindergartenzeit hinweg darauf abgestimmt.
  • In der Fortbildung für Erzieherinnen und Erzieher spielt die Sprachförderung ebenfalls eine zentrale Rolle. Speziell für diesen Bereich wurden durch eine trägerübergreifende „Rahmenvereinbarung zum Einsatz und zur Qualifizierung von Sprachförderkräften in rheinland-pfälzischen Kindertagesstätten“ schon 2008 ein Kompetenzprofil und ein Orientierungsrahmen zur Qualifizierung von Sprachförderkräften festgelegt. Nach erfolgreicher Einführung des entsprechend konzipierten Weiterbildungsangebots zum Zertifikat „Sprachförderkraft“ ist diese Qualifizierung ein fester und stark nachgefragter Bestandteil des Landesfortbildungsprogramms geworden.
  • Wenn trotz der kontinuierlichen Sprachförderung ein zusätzlicher Sprachförderbedarf festgestellt wird, erhalten diese Kinder im letzten und zum Teil auch im vorletzten Kindergartenjahr zusätzlich eine intensive sprachliche Förderung. Diese umfasst als Basiskurs 100 Stunden oder als Intensivkurs 200 Stunden. Im letzten Jahr nahmen landesweit mehr als 18.000 Kinder aus den beiden letzten Kindergartenjahren an den insgesamt fast 2.400 zusätzlichen Sprachfördermaßnahmen teil. Damit erhalten nicht nur alle Kinder mit Migrationshintergrund bei Bedarf eine intensive sprachliche Förderung, sondern darüber hinaus auch Kinder aus Familien mit deutscher Herkunftssprache die einen Sprachförderbedarf haben.
  • Schulpflichtige Kinder, die keinen Kindergarten besuchen, müssen nach dem Schulgesetz verpflichtend an einer Feststellung des Sprachförderbedarfs teilnehmen. Bereits ein Jahr vor der Einschulung wird auf diesem Weg festgestellt, ob bei ihnen ein Sprachförderbedarf besteht. Wenn dies der Fall ist, werden diese Kinder grundsätzlich zur Teilnahme an Sprachfördermaßnahmen verpflichtet.
  • Der muttersprachliche Unterricht wird beibehalten, denn abgesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse beweisen, dass der sprachlichen Sicherheit in der eigenen Muttersprache eine hohe Bedeutung beim Erlernen anderer Sprachen zukommt.
  • Durch die Beteiligung des Landes Rheinland-Pfalz an der Bundesinitiative „Offensive Frühe Chancen: Schwerpunktkitas Sprache & Integration“ haben bis zu 192 rheinland-pfälzische Kindertagesstätten die Möglichkeit bis Ende 2014 ein Budget für zusätzliches qualifiziertes Personal zu erhalten. Dadurch kann das landeseigene Sprachförderprogramm dort, wo ein Förderbedarf für jüngere Kinder stark ausgeprägt ist, sinnvoll ergänzt werden.
Fazit/Ausblick: Das im Bundesländervergleich vorbildliche Konzept der Vorschulerziehung in Rheinland-Pfalz räumt der Sprachförderung eine zentrale Rolle ein. Das ist die entscheidende Grundlage dafür, allen Kindern optimale Bildungschancen zu ermöglichen. Bundesweite Vergleichsuntersuchungen – insbesondere hinsichtlich des Zusammenhangs zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg – zeigen, das Rheinland-Pfalz mit dieser Politik auf dem richtigen Weg ist. --- SPD Landesverband Rheinland-Pfalz, Klarastr. 15a, 55116 Mainz, lv.rheinland-pfalz@spd.de
 

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